Chancen auf dem Staudenmarkt

21. September 2016

„Sortimentsvielfalt und -kenntnis sind unsere Stärken“

Der Absatz von Stauden und somit die Stimmung auf dem Markt ist nicht immer nur von der Witterung abhängig, sondern auch von den  Absatzwegen. So sieht es zumindest Arno Panitz, Vorsitzender des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) und skizziert für die Zukunft der Staudengärtner auch klare Perspektiven.

Staudengärtner können mit ihrer Fachkenntnis die Kunden bei der Gartengestaltung mit Stauden unterstützen.  Foto: Panitz
Staudengärtner können mit ihrer Fachkenntnis die Kunden bei der Gartengestaltung mit Stauden unterstützen. Foto: Panitz

Wer vorwiegend an den Einzelhandel liefert, hat es derzeit offensichtlich ungleich schwerer als derjenige, der verschiedene Absatzkanäle bedient, also etwa auch den GaLaBau. Entsprechend unterschiedlich sei daher die Stimmung unter den Staudengärtnern: Einige seien optimistisch, andere eher unzufrieden. „Das hält sich in etwa die Waage“, erklärte der BdS-Vorsitzende Arno Panitz (Rottenburg). Der Markt im Staudenbereich ist speziell – repräsentiert aber dennoch den gesamten Gartenmarkt, meint Arno Panitz. „Die Umwälzungen im Verbraucherverhalten treffen die gesamte Branche. Wir können aber den Verbraucher nicht ändern, sondern müssen Wege finden, ihn zu erreichen.“ Das sei für die Gärtner eine hohe Anforderung. Vor diesem Hintergrund hat der Verband, in dem 120 Mitglieder organisiert sind, seine Struktur geändert und beispielsweise einen Arbeitskreis Markt initiiert. Ähnlich wie in der Baumschulbranche beschäftigt die Staudenbetriebe verstärkt die Frage, wo sie ihren Platz im Markt haben, wo und wie ein Betrieb seine Stärken ausspielen kann.

Chancen: Kooperation mit dem GaLaBau

Arno Panitz sieht noch weitere Chancen für Staudengärtner auf dem Markt. Foto: Panitz
Arno Panitz sieht noch weitere Chancen für Staudengärtner auf dem Markt. Foto: Panitz

„Wenn wir als Staudengärtner eine Bestandsaufnahme machen, haben wir ein großes Potenzial“, ist sich Arno Panitz, gelernter Landschaftsgärtnermeister aus dem bayerischen Rottenburg an der Laaber, sicher. Staudengärtner arbeiten mit vielen Landschaftsgärtnern oft sehr gut zusammen. Bei der Gestaltung von Hausgärten greifen diese verstärkt auf die Fachkenntnis von Staudengärtnern zurück und bezahlen auch dafür. „Das lohnt sich auf jeden Fall für sie“, berichtet Panitz. Ideal wäre es, wenn Landschaftsgärtner die Standorte und den Kundentyp gut beschreiben können. Will der Kunde eher eine repräsentative Gestaltung oder ein Wildstauden-Arrangement? Welche Farben mag er und wie sieht das Haus beziehungsweise die Umgebung aus?

…und bei Projekten mit Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitekten kommen nach Erfahrung von Panitz hauptsächlich bei hochpreisigen Objekten zum Zug. Doch wie steht es um den Fachdialog mit Landschaftsarchitekten und die häufigeren Bedenken, dass die Fachkenntnis in Sachen Pflanzen stark nachlässt? „Es gibt einige Staudenexperten unter ihnen, die entsprechend spannende Planungen erstellen. Und dann gibt es die, bei denen Pflanzen nur so am Rande mitlaufen. Aber da können wir auch wieder beratend mithelfen, eine funktionierende Pflanzung zusammenzustellen“, ist Panitz zuversichtlich.

Die Mischungen bieten viele Möglichkeiten

Die Staudengärtner können für weniger staudenkundige Landschaftsarchitekten die Mischungen auf die Standorte anpassen. Weitere neue Ansätze, zum Beispiel prachtvolle Gestaltungen auch für kleinere Gärten, werden von den Institutionen aktuell bewertet. Sehen mit Mischpflanzungen nicht alle Gärten irgendwann gleich aus? Diese Gefahr sieht Arno Panitz überhaupt nicht. Je nach Standort variieren die Stauden, die sich stärker durchsetzen. Zudem gebe es ein sehr breites Angebot von Mischungen mit sehr unterschiedlichen Farb- und Formspielen in den Pflanzenbildern. Und es gebe noch genügend individuell gestaltete Gärten.

Lesen Sie das ganze Interview in der Ausgabe 09/ 2016 Deutsche Baumschule.