Welche Baumarten stresst Trockenheit?

20. September 2016
Das Klima in Nordeuropa hat sich verschoben. Immer häufiger stressen Hitze und Trockenheit nicht nur die Menschen, sondern auch Bäume. Doch welche Baumarten sind besonders gefährdet? Eine Forschergruppe ist auf der Suche nach Antworten.
Stamm einer toten Buche in Schottland. (Foto: Dr. Hervé Cochard, INRA, Clermont Ferrand)
Stamm einer toten Buche in Schottland. (Foto: Dr. Hervé Cochard, INRA, Clermont Ferrand)

Eine internationale Forschergruppe, darunter der Ulmer Biologieprofessor Steven Jansen, haben untersucht, welche Eigenschaften einen Baum in einer Trockenperiode besonders gefährden. Dazu hat die Forschergruppe 33 Studien zum Waldsterben in Trockenzeiten und bei Hitze ausgewertet sowie die Sterblichkeitsraten von 475 Arten verglichen. 

In einem zweiten Schritt wurden physiologische Eigenschaften wie die Holzdichte, Wurzeltiefe oder die Wasserversorgung gegenübergestellt. Mit eindeutigem Ergebnis: Tatsächlich erlauben ausschließlich die „hydraulischen“ Eigenschaften Vorhersagen über die Gefährdung in Trockenzeiten.

Zitterpappel eher gefährdet als Wacholder

Die Forscher konnten zeigen, dass drei physiologische Parameter signifikant mit dem Baumsterben korrelieren. Diese Parameter stehen in direktem Zusammenhang mit der Bildung von Luftblasen in den Leitbahnen der Pflanzen. „Insgesamt sind Bäume wie Zitterpappeln, die eine ausreichende Wasserversorgung gewohnt sind, in Trockenzeiten eher gefährdet als solche, die meist wenig Wasser bekommen – wie etwa der Wacholder“, erklärt Erstautor William Anderegg, Assistant Professor an der University of Utah, der die Gruppe koordiniert hat. Nun müssen die Erkenntnisse der Wissenschaftler in Klimamodelle integriert werden.