Der neu gegründete Arbeitskreis „Baum im Boden“ möchte die Aufmerksamkeit bei Baumkontrollen verstärkt auf oder in den Boden lenken, um so für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Initiator des neuen Arbeitskreises ist Jörn A. Benk, Baumpflegeunternehmer.
In den meisten erfolge laut AK-Mitglied Markus Streckenbach eine Baumkontrolle maßgeblich anhand des Zustandes der oberirdisch sichtbaren Teile. „Tatsächlich bilden jedoch die Krone, der Stamm und die Wurzeln eines Baumes mit dem umgebenden Boden eine untrennbare Einheit“, so Streckenbach. Je naturfremder ein Standort ist, desto dringlicher sollte eine funktionierende Lebensgrundlage sichergestellt sein. Erst diese ermögliche ein gesundes Baumwachstum. Beeinträchtigungen des Bodens, etwa durch Trockenheit in Folge ausbleibender Niederschläge oder durch Sauerstoffmangel aufgrund hoher Versiegelungs- und Verdichtungsgrade, wirken sich unweigerlich negativ auf die Wuchsleistungen der Bäume aus.
Obwohl ein breites Diagnosespektrum zur Verfügung steht, wird in der Praxis der Baumkontrolle die Boden- und Wurzelraumansprache meist vernachlässigt. Deswegen hat sich der interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitskreis zusammengefunden und seine Arbeit aufgenommen. Ohne Rückgriff auf die vielen Parameter zur bodenkundlichen Beurteilung, die sich vielfach zur Einbindung in die gängige Praxis der Baumkontrolle eignen, bleibe ein großes Potenzial zur Bewertung der Verkehrssicherheit ungenutzt, so Jörn Benk.
Der Arbeitskreis will die Möglichkeiten und Grenzen zum Bewerten des Bodens aufzeigen und angemessene Sanierungsmaßnahmen darstellen. Die Ergebnisse des Arbeitskreises sollen auch bei der Planung von Baumstandorten helfen, um bodenbedingte Ursachen zur Entstehung von Defiziten bereits im Vorfeld zu minimieren.