Die Digitalisierung unseres Alltags- und Berufslebens schreitet immer weiter voran. Auch in der grünen Branche finden sich immer mehr Apps & Co, die über PC oder Smartphones Arbeitsabläufe erfassen oder Bestände verwalten. Wie wichtig ist dabei die berufliche Qualifizierung? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) möchte die Digitalisierung fördern.
Doch welche Bedeutung haben digitale Medien im Augenblick in der beruflichen Aus- und Weiterbildung? Glaubt man einer ersten repräsentativen Untersuchung, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben hat, noch viel zu wenig.Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und TNS Infratest 3.000 Betriebe in Deutschland zur Nutzung digitaler Medien befragt. Das Resümee: Nahezu jeder Betrieb in Deutschland verfügt heute über internetfähige Technik wie Desktop-PC, Laptops oder Tablet-Computer und setzt diese auch bei der betrieblichen Ausbildung ein. Dennoch werden spezielle digitale Lern- und Medienformate von den Betrieben in der Ausbildung noch sehr zurückhaltend eingesetzt, hier spielen weiter klassische Medienformate die größte Rolle.
IT-Wissen bei Azubis unzureichend
„Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung hat längst auch die Berufsbildung erfasst. Dachdecker inspizieren heute Gebäude mithilfe von Drohnen, Anlagenmechaniker bauen Smart-Home-Technik in Eigenheime ein. Der digitale Wandel schafft neue Anforderungen an die Qualifizierung von Fachkräften, eröffnet aber auch neue Möglichkeiten, Wissen mit digitalen Lern- und Lehrformaten zu vermitteln“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. „Wir brauchen eine Berufsbildung 4.0. Das BMBF legt deshalb einen besonderen Schwerpunkt darauf, die Digitalisierung in der beruflichen Bildung zu fördern. Besonders für dieses Thema sensibilisieren und unterstützen wollen wir dabei kleine und mittlere Unternehmen.“
In der Studie wurde auch untersucht, wie die Betriebe die künftige Bedeutung von digitalen Medien in der Aus- und Weiterbildung einschätzen. In den kommenden drei Jahren sieht die Mehrzahl der befragten Betriebe demnach bei allen betrieblichen Tätigkeiten einen weiteren Bedeutungszuwachs digitaler Geräte. Unzufrieden ist dagegen fast jeder zweite Betrieb mit den IT-Kenntnissen seiner Auszubildenden und bewertet diese lediglich mit ausreichend. Weniger als ein Drittel bewertet die Kenntnisse als sehr gut oder gut.
Weiterbildung mit digitalen Medien
Mit einer neuen Förderung sollen ab dem kommenden Jahr Verbreitung und Transfer guter Konzepte zum digitalen Lernen gefördert werden. Ziel ist ein Netzwerk für digitales Lernen, über das Unternehmen gemeinsam die notwendigen technischen Infrastrukturen und digitalen Lernangebote bereitstellen und nutzen können.
Mehr zur Studie finden Sie hier.