Jede Landesgartenschau ist eine nachhaltige Bereicherung für die Region, in der sie stattfindet. Dass sie immer wieder durchgeführt werden können, wird im Landtag NRW entschieden. Daher lädt der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen zu jeder Landesgartenschau Politiker für Baumpflanzungen ein – die gerne angenommen werden, wie sich gerade wieder in Bad Lippspringe zeigt. Mehr als zehn Vertreter verschiedener Parteien haben bereits seit Eröffnung der Landesgartenschau zum Spaten gegriffen.
Den Auftakt machte Hannelore Kraft (SPD), die als Ministerpräsidentin die Landesgartenschau eröffnete. Es folgten neben anderen Landtagsabgeordneten die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann wie auch Umweltminister Johannes Remmel (beide Grüne). An der jüngsten Baumpflanzung nahm Armin Laschet (CDU) teil – um nur einige Beispiele zu nennen. Politiker aller Landtagsparteien wurden von den Landschaftsgärtnern zu Baumpflanzungen eingeladen, um sich in Form eines Baumes persönlich in die Landesgartenschau einzubringen – und den bestehenden guten Meinungsaustausch zu pflegen.
Für den Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen gibt es kein geeigneteres Umfeld als eine Landesgartenschau, um Politikern vor Augen zu führen, wie sich durch eine nachhaltig wirkende Landschaftsgestaltung strukturelle Verbesserungen für ganze Regionen erreichen lassen: Landesgartenschauen erhöhen den Lebenswert für die Menschen und fungieren als Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung. Und da die politischen Rahmenbedingungen für die regelmäßige Durchführung von Landesgartenschauen im nordrhein-westfälischen Landtag entschieden werden, dienen die Baumpflanzungen auch dazu, für die Politiker erlebbar zu machen, wie Entscheidungen des Parlaments in Düsseldorf später im Land Früchte tragen. Denn laut dem Verband sei es jetzt wichtig, frühzeitig „grünes Licht“ für die Landesgartenschauen über 2023 hinaus zu geben und die seit 1984 unveränderten Förderung aus Landesmitteln in Höhe von 5 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro zu erhöhen.
Gleichzeitig nutzen die Landschaftsgärtner die Baumpflanzung dafür, die Mitglieder des Landtags auf Entwicklungen hinzuweisen, für die sie politischen Handlungsbedarf sehen. Dazu gehöre aktuell der Fachlehrermangel, der die bewährte Duale Ausbildung gefährde. Für eine Verbesserung könne sorgen, wenn Seiteneinsteiger mit Masterabschluss an Fachhochschulen in den Schuldienst übernommen würden, ohne Malus hinsichtlich Besoldung und Verbeamtung haben.
Aus Sicht des Verbandes benötigt der Garten- und Landschaftsbau zudem einen Hochschulstandort im Ruhrgebiet. Aufgrund der Betriebsdichte in dem Ballungsraum ergebe sich eine hohe Zahl an Interessenten für eine Bachelor-Ausbildung wie auch ein steigender Bedarf an Fach- und Führungskräften. Der jetzige Hochschulstandort für Studiengänge des GaLaBaus liegt für NRW in Höxter – wo kaum entsprechende Betriebe zu finden seien.