Bei der Entscheidung für einen Baum für den Privatgarten greifen die Besitzer oft ohne große Überlegungen schnell auf Altbewährtes wie Kugel-Ahorn oder Kugel-Trompetenbaum zurück. Die Entscheidung sollte jedoch nicht voreilig getroffen werden, denn neben den Standortbedingungen des Baumes sollten Aspekte wie Form, Größe und Blüte beachtet werden. Auch der Rindenschmuck, die Blattform und -farbe sowie die Herbstfärbung sind wichtige Aspekte für die richtige Entscheidung. Und die Auswahl eines Hausbaumes bietet zudem die Chance, dem Grundstück ein individuelles Flair zu verleihen.
Geeignet als Hausbaum sind insbesondere Kleinbäume, da diese nur maximal eine Höhe von zehn Metern erreichen und daher auch gut in kleinere Gärten integriert werden können. An der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt wird seit 2006 eine Sichtungsanlage mit kleinkronigen Bäumen aufgebaut, die inzwischen über 80 Baumarten beziehungsweise -sorten umfasst. Im Folgenden sollen einige dieser Kleinbäume vorgestellt werden, die einer größeren Verwendung empfohlen werden.
Kugelbäume
Beliebt als Hausbäume sind Bäume mit formalem Charakter. Dies trifft insbesondere auf die Kugelbäume zu. Viele Kugelbäume wie der Kugel-Ahorn und der Kugel-Trompetenbaum neigen allerdings im Alter dazu, eine ovale Krone auszubilden. Eine kompakte, kugelförmige Krone bildet dagegen die Blumen-Esche Fraxinus ornus ‘Meczek’ aus. Die als trockentolerant und kalkverträglich geltende Gehölzart zeichnet sich durch einen gleichmäßigen Wuchs aus. Attraktive weiße Blütenrispen, die an dem älteren Gehölz ausgebildet werden, sowie eine je nach Jahresverlauf mehr oder weniger intensiv auftretende orange-braune Herbstfärbung runden ihren gelungenen Auftritt ab.
Säulenbäume
Auch Säulenbäume lassen sich im Hausgarten oftmals gut integrieren. Der Inbegriff des Frühlings ist der goldgelbe Austrieb der Säulenbuche Fagus sylvatica ‘Dawyk Gold’. Mit Leichtigkeit beginnt dieser Baum das Gartenjahr und nimmt sich im weiteren Verlauf durch die Vergrünung seiner Blätter etwas zurück. Wie alle Buchen bevorzugt diese Säulenform den frischen bis feuchten Boden, ansonsten ist sie anspruchslos.
Blütenbäume
Bei den Blütenbäumen finden sich viele Vertreter bei den Zierkirschen. Auch wenn diese Gehölzgattung in der Regel höhere Bodenansprüche hat als manch andere Baumart, sollte sie vermehrt im Garten eingesetzt werden.
Ein weißes Blütenmeer im Frühjahr und eine orange-rote Herbstfärbung bringt die Tokyo-Kirsche Prunus yedoensis hervor. Dieses anmutige Gehölz überzeugt durch seine Leichtigkeit im Auftritt.
Ebenfalls eine weiße Blüte und eine attraktive gelb-orangene Herbstfärbung besitzt die Spiegelrinden-Kirsche Prunus x schmittii. Sie besticht zusätzlich durch eine prächtige mahagonifarbene Spiegelrinde. Durch den schmal kegelförmigen Wuchs passt dieses Gehölz in nahezu jeden Hausgarten. Auch die Amur-Kirsche Prunus maackii ist aufgrund der sehr dekorativen goldbraunen Rinde, der attraktiven weißen Blüte und der auffallenden rötlich-gelben Herbstfärbung ein idealer Hausbaum. Ähnlich gute Eigenschaften besitzt die Scharlach-Kirsche Prunus sargentii ‘Rancho’, die durch ihre rosafarbenen Blüten einen weiteren Farbaspekt mit einbringt.
Blattschönheiten
Neben den Blütenbäumen sind auch Blattschönheiten, die durch besondere Blattfarben oder -formen auffallen, sehr gut für den Garten geeignet. Für den Spitzahorn Acer platanoides seien hier stellvertretend zwei Sorten erwähnt: Während die Sorte ‘Crimson Sentry’ ein scharlachrotes Laub hervorbringt, das bis zum Herbst kaum vergrünt, hat der Goldahorn ‘Princeton Gold’ einen goldgelben Blattaustrieb, der ein wenig an die Farbe der bekannten Gold-Gleditsie Gleditsia triacanthos ‘Sunburst’ erinnert.
Erfahren Sie noch viel mehr über kleinkronige Bäume, deren Sorten und Verwendung in Ausgabe 06/2016 der TASPO GARTENDESIGN.