Die Professur „Nachhaltiges Rasenmanagement – Sustainable Turfgrass Management“ an der Hochschule Osnabrück ist besetzt. Prof. Dr. Wolfgang Prämaßing wurde für die Stiftungsprofessur ernannt, die durch die Deutsche Rasengesellschaft (DRG) ermöglicht wird.
Mit der Etablierung der Stiftungsprofessur erhalten erstmals in Deutschland Studierende mit agrarwissenschaftlichem, gartenbaulichem beziehungsweise landschaftsbaulichem Hintergrund die Möglichkeit, sich in einem Masterstudiengang Wissen zum Thema Rasen anzueignen und sich zu spezialisieren.
Die Rasenpflege ist eine sehr umsatzstarke Industrie, in England und in den USA ist Greenkeeper ein akademischer Beruf. „In Deutschland hingegen ist die Rasenforschung in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen“, erklärt Prof. Dr. Martin Thieme-Hack, der das Thema an der Hochschule Osnabrück vorangetrieben hat. „An vielen Universitäten sind die klassischen Grünland-Lehrstühle weggefallen. Sie haben eine weniger anwendungsorientierte Ausrichtung erhalten.“ Dabei ist das Thema alles andere als abseitig: „Viele Kommunen beispielsweise geben sehr viel Geld für ihre Rasenflächen aus“, betont Thieme-Hack. „Der Unterhalt muss deshalb umweltfreundlich und nachhaltig sein.“
Die bestehenden Lücken in Ausbildung und Forschung sollen an der Hochschule Osnabrück künftig geschlossen werden. Wolfgang Prämaßing studierte an der Universität Hohenheim Agrarbiologie. An der Universität Bonn promovierte er zum Thema „Bodenphysikalische Auswirkungen von Aerifiziermaßnahmen auf belastbaren Rasenflächen“. Der gebürtige Bayer ist in verschiedenen Funktionen im Bereich Rasen tätig. So ist er unter anderem Mitglied der Expertenkommission Rasen bei der Deutschen Fußball Liga, Referent in der GreenkeeperFortbildung für Golfanlagen und Sportstätten am Bildungszentrum DEULA Rheinland GmbH sowie Mitglied der AG Rasen beim Deutschen Fußball-Bund. Prämaßing ist zudem stellvertretender Vorsitzender der DRG.
Die vertiefenden Studieninhalte zum Thema Rasen werden künftig als spezielle Ausrichtung im Masterstudiengang Agrar- und Lebensmittelwirtschaft (MAL) an der Hochschule angeboten. Absolventinnen und Absolventen können später zum Beispiel bei Fachbetrieben im Dünger- und Pflanzenschutzmittelvertrieb, im Saatgutvertrieb oder in der Fertigrasenproduktion arbeiten sowie im Bereich der Rasenzüchtung.