Historische Parkanlagen wurden in fast allen Epochen mit wasserdurchlässigen Wegen aus Naturstein gebaut. Solche Wege wirken harmonisch und sind gut begehbar. So auch bei Münchens barockem Schloßpark Nymphenburg. Einziger Nachteil: Diese wassergebundenen Wege und Plätze verschleißen im Laufe der Jahre: Sie verschlämmen, werden uneben, Wasserpfützen können entstehen. Um dem vorzubeugen, bekamen auch die Wege des bayerischen Schloßparks in diesen Wochen neue Decken.
Im 229 Hektar großen Schlosspark Nymphenburg lässt die Bayerische Schlösserverwaltung seit zwei Monaten 15.000 Quadratmeter an Wegen und Plätzen neu bedecken. Kostenpunkt: 290.000 Euro. Das ausführende Unternehmen ist die Hermann Kutter GmbH & Co. KG aus Memmingen. Die fräste die oberste Wegeschicht zunächst zehn Zentimeter tief ab, um sie dann in mehreren Durchgängen zu erneuern.
Die unterste neue Schicht ist eine acht Zentimeter starke Tragschicht aus gebrochenem Kalkstein. Ein erhöhter Kalkanteil macht diese Schicht durch die Reaktion mit Wasser extrem fest und haltbar. Um die Entwässerung dieser Tragschicht sicherzustellen, erstellte Kutter-Bauleiter Albert Gleißner zusätzliche Drainagen an den Wegerändern. Vorab fertigte Kutter zudem drei Musterflächen zur optischen Auswahl für die Schlösserverwaltung. Sie entschied sich bei Deckschicht und Splittabstreuung für Material aus der Münchner Schotterebene, also aus der Region – in Anlehnung an die Wegeoptik des historischen Vorbilds.
Die Wege-Baumaßnahme ist Teil eines mehrjährigen, denkmalpflegerischen Sanierungskonzepts. Sukzessive werden Wege, Rabatten und Rasenoberflächen des Schlossparks verbessert und an den historischen Zustand angepasst.