Akkugeräte in der Pflege: Heiß geliebt

TITELTHEMA AUS DER AUSGABE Juli/August 2017

Als bei der Bullinger GmbH & Co. KG in Donauwörth der Ersatz von Pflegegeräten anstand, hatten Motorgerätehändler Winfried Schweihofer und sein Neffe Andreas aus dem benachbarten Mertingen einen Vorschlag für den Landschaftsbauunternehmer. Statt neue Benzingeräte anzuschaffen sollte er doch die Gelegenheit nutzen, es mit Akkugeräten zu probieren.
Dank der langen Geschäftsbeziehung kennt man bei Schweihofer die Gerätehistorie des Galabau-Unternehmens genau. „Wir können sagen, ob es sinnvoll ist, noch in die Reparatur eines Gerätes zu investieren und können auch beraten, wo ein Akkugerät die bessere Alternative wäre“, sagt Andreas Schweihofer.

 
Josef Bullinger ersetzte fast alle Benzingeräte durch abgasfreie Modelle. Foto: Susanne Wannags

Testen im Betrieb

Um den Unternehmer und dessen knapp 30 Mitarbeiter zu überzeugen, organisierte der Stihl-Vertragshändler eine Gerätevorführung im Galabau-Unternehmen. „Normalerweise macht die Firma Stihl keine Vorführungen in Betrieben, doch Winfried Schweihofer hat das irgendwie organisiert“, berichtet Josef Bullinger.

Der Stihl-Vertreter kam Ende 2015 mit einem Auto voller Akkugeräte aufs Betriebsgelände nach Donauwörth und erklärte dort Vorteile sowie Handhabung der Geräte zunächst einmal in der Theorie. Anschließend konnten die Mitarbeiter nach Herzenslust testen – und waren von Anfang an vom Großteil der Geräte begeistert. 
„Alles was die Pflege betrifft, also Freischneider, Heckenschere und Hochentaster funktioniert hundertprozentig“, sagt Bullinger. „Motorsägen benötigen wir selten, bei Winkelschleifern sind die Akku-Geräte noch nicht wirklich für den professionellen Einsatz geeignet.“
Nach der Vorführung war für die Mitarbeiter klar: Wir wollen mit Akkugeräten arbeiten.

Ersatz in zwei Schritten

Gemeinsam mit Winfried und Andreas Schweihofer erstellten Josef Bullinger und Gärtnermeister Karl Rembold ein Konzept für den Gerätewechsel in zwei Stufen. „Zunächst einmal haben wir uns von zwei konventionell angetriebenen Hochentastern, einer Teleskopheckenschere und drei Heckenscheren getrennt“, erinnert sich Karl Rembold. „Schon bei der Vorführung mit den Akkuvarianten haben wir gemerkt, wie genial das Arbeiten damit ist.“ Wären die Erfahrungen in 2016 positiv, würde man im folgenden Frühjahr auch die restlichen Benzingeräte ersetzen. Fünf Kolonnen sind bei Bullinger im Frühjahr in der Pflege unterwegs. Drei davon waren mit den Akkugeräten ausgerüstet, zwei arbeiteten weiterhin mit den Benzingeräten – und beneideten die Kollegen. „Jeden Abend wurde geschaut, ob eventuell am nächsten Tag eines der Akkugeräte nicht gebraucht wird, um es dann  mitzunehmen“, schmunzelt Josef Bullinger.

 

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