Das öffentliche Projekt: Meisterstück für maximalen Wohnwert

TITELTHEMA AUS DER AUSGABE Mai/Juni 2017

Die Ausgangslage

Herzogswalde ist ein Ortsteil der Kleinstadt Wilsdruff im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der ehemaligen Bergbaustadt Freiberg
gelegen. Eingebettet in ein Tal am nördlichen Rand des Tharandter Waldes zu Füßen des Landberges befindet sich der vom Herzogswalder Bach durchquerte Ort in landschaftlich reizvoller
Lage. Familien finden hier neben einem neuen, vor allem ein grünes Zuhause. Bereits 1995 errichtete die Saal GmbH aus Siegen eine Wohnanlage mit 14 Einfamilienhäusern, eigener Straße, vielen Grünflächen und Bäumen, in die auch der Feuerlöschteich geschickt integriert wurde. 2005 wurden weitere sechs Einfamilienhäuser in einer zweiten Wohnanlage bezugsfertig. 2015 nun setzte das Unternehmen die attraktive Wohnanlage „Am Rosengarten“ mit 15 Ein- und Mehrfamilienhäusern, darunter zwei barrierefreien, um.

Die geschwungenen Straßen unterstützen den landschaftlichen Charakter der Wohnanlage. Foto: Rathscheck Schiefer
 

Was wollte der Bauherr?

Reinhard Saal, Geschäftsführer der Saal GmbH, kam durch Zufall vor vielen Jahren in die Region. Er wünschte sich eine weitere attraktiv gestaltete Wohnanlage, „um für Herzogswalde etwas Wertiges zu schaffen“, wie sein Sohn und Mitgesellschafter des Unternehmens, Robin Saal, mitteilt. „Nicht zuletzt, weil sich unser Vater selbst in Herzogswalde niederlassen wollte, verfolgten wir mit dem Bau der Wohnanlage ‚Am Rosengarten‘ das Ziel, ein Areal mit höchster Wohn- und Aufenthaltsqualität zu schaffen.“ Ursprünglich war das Grundstück von einer weiträumigen Rasenfläche geprägt. Mit einem Höhenunterschied von zehn Metern stellte die Hanglage des Geländes den Knackpunkt der Gesamtplanung dar. Erforderlich war ein detailliertes Vorgehen hinsichtlich der Bodenmodellierung sowie des Regenwassermanagements und somit eine exakte Abstimmung zwischen dem Freiraumplaner, dem Hochbauarchitekten und dem ausführenden GaLaBau-Unternehmen. 

Die Baudaten

  • Bauherr: Saal GmbH, Siegen
  • Architekt: Karsten Tille, Tille + Jarsumbeck Architekten, Dresden
  • Landschaftsarchitekt: Manfred Schachenmayr, Brugger Landschaftsarchitekten, Aichach
  • Ausführung: Mörbe & Co. GmbH Grünanlagenbau, Neupurschwitz
  • Ausführungszeit: März 2013 – Oktober 2014
  • Erdmassenbewegung in den Außenanlagen: circa 6.000 m3
  • befestigte Flächen für Straßen, Parkplätze, Terrassen, Wege: circa 2.400 m2
  • Pflanzflächen: circa 3.700 m2
  • Rasen- und Wiesenflächen einschließlich der Streuobstwiese als Ausgleichsmaßnahme: circa 5.400 m2

Im Ergebnis erreichten die drei, dass die differenzierten Höhenvorgaben von Hauseingängen und Zuwegungen mit dem Gefälle der naturnah angelegten Straßen und Wege übereinstimmen. Darüber hinaus wurden die Wünsche des Bauherren nach Großbaumverpflanzungen, die eigens vom Siegener Firmengelände entnommen wurden, der Neuanlage eines Teiches und der Schaffung von Ruheorten und Treffpunkten für die Bewohner sowie die Dorfgemeinschaft erfüllt. Heute ist die Teichanlage der zentrale Mittelpunkt der Wohnsiedlung und lädt zum Verweilen ein, egal ob auf der großen Terrasse mit Feuerstelle oder auf den zahlreichen Parkbänken, eingebettet in abwechslungsreiche Pflanzflächen.

Der Bauablauf

Mit der Planung des Wohngebietes wurde der Dresdner Architekt Karsten Tille vom Büro Tille + Jarsumbeck beauftragt. Er koordinierte als Generalplaner nicht nur alle Fachplaner, sondern holte mit Manfred Schachenmayr von Brugger Landschaftsarchitekten in Aichach einen erfahrenen Projektleiter mit ins Boot. Nach seinen Plänen wurden die Außenanlagen in drei Bauabschnitten erstellt: Im ersten erfolgten die vorbereitenden Erdarbeiten. Danach wurde die Gestaltung der Freianlagen in drei logistisch notwendige Lose unterteilt, denn der Bau der Häuser fand parallel zu dem der Außenanlagen statt. Der dritte Bauabschnitt beinhaltete die umfangreichen Pflanzarbeiten. Die Vorbereitung und höhenmäßige Einordnung von sieben Großbaumverpflanzungen vor der Geländemodellierung bedurfte gründlicher Überlegung und erforderte einen hohen Aufwand, da die großen Verpflanzmaschinen eigene Baustraßen benötigten. Erst nach der Verpflanzung konnte an den Häusern weitergebaut werden.

Die Freiraumgestaltung des Quartiers im Rosengarten in Herzogswalde bei Dresden. Abbildung: Brugger Landschaftsarchitekten.

Insgesamt wurden circa 6.000 Kubikmeter Erdmassen in den Außenanlagen bewegt, etwa 2.400 Quadratmeter befestigte Flächen für Straßen, Parkplätze, Terrassen
und Wege gebaut, rund 3.700 Quadratmeter intensive Pflanzflächen und circa 5.400 Quadratmeter Rasen und Wiesenflächen einschließlich Streuobstwiese
als Ausgleichsmaßnahme in modellierter Form angelegt. „Der lehmige Boden erschwerte die umfangreichen Erdarbeiten zur Geländemodellierung und die Ausführung der
geplanten Versickerungsanlagen. Die Beschickung eines Kleinfertigers war nur mit Kleintechnik möglich“, ruft Manfred Schachenmayr in Erinnerung.

Weiter erklärt er, dass es das Ziel des Entwässerungskonzeptes des hanglagigen Baugebietes war, so wenig Wasser wie möglich in das Kanalsystem einzuleiten.
Dementsprechend wurde das gesamte Areal so modelliert, dass das meiste Wasser auf dem Grundstück versickern oder zurückgehalten werden kann.
Sämtliche Carports und Abstellräume sind für den Wasserrückhalt mit einer extensiven Dachbegrünung versehen.

 

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