Üppige Hortensien erinnern an die Bretagne. Die Form der schlanken Zypressen und der Duft des violetten Lavendels entführen in die Provence. Dazu der Kies französischer Strände und die hellen Gesteinsfarben des Zentralmassivs – in Stuttgart hat sich das Ehepaar Schneider (Name von der Redaktion geändert) ein Stück Frankreich in den schwäbischen Hausgarten geholt.
Dietfurter Kalkstein hellt das Gesicht des Gartens auf. Damit wirken die lange Treppe und die massive Mauer leicht und elegant. Vom Anbau direkt in den Garten – davon hatten die Bauherren lange geträumt. (Fotos: Otto Arnold GmbH)
Die Ausgangssituation
Verglichen mit den prachtvollen Gebäuden der Gründerzeit sind die Wohnhäuser, die in den 1930er-Jahren errichtet wurden, eher schlicht. Quadratisch, praktisch, gut – so könnte man den damaligen Baustil zusammenfassen. Als Jürgen und Hannelore Schneider Mitte der 1980er Jahre ihr zweigeschossiges Einfamilienhaus kauften, erweiterte bereits ein einstöckiger kleiner Anbau das beinahe quadratische Gebäude. „Er stammte ebenfalls aus den 1930er Jahren, mit einem kleinen Zimmer und zwei kleinen Fenstern“, beschreibt Jürgen Schneider. Vor einigen Jahren beschloss das Ehepaar, diesen Raum durch einen unterkellerten, größeren Anbau zu ersetzen. Damit wollte sich Hannelore Schneider auch einen langjährigen Traum erfüllen: Aus dem Zimmer direkt nach draußen in den Garten gehen zu können, ohne lange Wege um das Haus zurücklegen zu müssen.
Die Lage
Stuttgart liegt in einem Talkessel. Viele Wohnhäuser befinden sich am Hang – so auch das Haus des Ehepaars Schneider. 450 Quadratmeter groß ist das gesamte Grundstück, von der Straße bis zur Wohnungstür ist ein Höhenunterschied von rund fünf Metern zu überwinden. Seit Jahrzehnten führte eine Treppe aus roten Betonsteinen nach oben, eine Betonmauer begrenzte das Grundstück zur Straße.