Kulturelles Epizentrum
Die wiederaufstrebende Stadt wollte in den Fünfziger Jahren im Westteil einen Kontrapunkt zu den kulturellen Highlights auf der Museumsinsel im Osten setzen und rief so den Wettbewerb für einen Neubau für das Philharmonische Orchester aus. 1960 bis 1963 wurde der Entwurf des Architekten Hans Scharoun umgesetzt. Das war der Ausgangspunkt für das Kulturforum mit der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe, der Gemäldegalerie, der Staatsbibliothek und weiteren Kulturtempeln in Sichtweite der Berliner Mauer. Der Fall der Mauer veränderte alles: Ein neuer Mittelpunkt entstand, nun lagen plötzlich auch Kulturforum und Philharmonie im Zentrum des neuen Geschehens. Allerdings waren die Philharmonie und deren Zugang mit dem Rücken zum ehemaligen Mauerstreifen gelegen. Hier lag der Künstlereingang und der Zugang für die Andienung von Instrumenten, Ausstattungen und Gastronomie, jedoch war dieser auch durch einen Parkplatz ziemlich abweisend gestaltet. Kein freundlicher Empfang für Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln über den Potsdamer Platz anreisten oder in den Tiefgaragen rund um das Sony Center ihre Fahrzeuge abgestellt hatten.
Ein Masterplan für das Kulturforum
Das Planungsbüro Valentien + Valentien aus München gewann 1997 den Wettbewerb für die Umgestaltung des Gesamtgeländes zwischen Philharmonie und neuer Nationalgalerie, und auf Basis dieses Konzeptes entwickelte das Land Berlin gemeinsam mit dem Büro und vielen anderen Protagonisten vor Ort den aktuellen Masterplan für das Kulturforum. „Als zweiter Bauabschnitt aus dem Gesamtprojekt, nach dem nördlich gelegenen Gedenkort „T4“ für körperlich und geistig behinderte Opfer des Nationalsozialismus, wurde der östliche Vorplatz der Philharmonie umgesetzt,“ erklärt Christoph Hagenacker von Valentien + Valentien das Bauvorhaben. „Damit sollte der Zugang vom Potsdamer Platz auf den neu geschaffenen östlichen Eingang der Philharmonie, sowie das gesamte Umfeld auf dem ehemaligen Parkplatz aufgewertet werden. Mit dem neuen Zugangsplatz und der Auslichtung der Vegetationsbestände sollen die Architektur wieder besser zur Geltung gebracht und Sichtbeziehungen freigelegt werden.“