Mit Grenzen spielen

TITELTHEMA AUS DER AUSGABE September/Oktober 2020
Foto: Robert Mißbichler

 

Als sich die Architektin Heike Fritzen 2013 für ihr Grundstück entschied, war sofort klar, wer für die Gestaltung ihrer Außenanlage in Frage kommt. Robert Mißbichler, Inhaber der Garten- und Landschaftsbaufirma „natur in form“ aus Hohenwart, den sie bereits seit mehreren Jahren aus gemeinsamen geschäftlichen Projekten kannte.
Wenn Heike Fritzen den Auftrag für ein Haus erhält, bezieht sie von Anfang an den Gartengestalter in die Planung mit ein. Zeitgleich entsteht der Gartenplan, nur so wird das Haus richtig platziert. Sie weiß, dass das eine unter Architekten eher unübliche Vorgehensweise ist.
Bei ihrem eigenen Schmuckstück blieb ihr für diesen Ansatz allerdings kein Spielraum. Durch das kleine Grundstück in Hanglage war die Position des Wohnhauses mit Büro weitgehend festgelegt. So hatte der Garten gerade einmal drei Meter Abstandsgrün zu den seitlichen Grundstücksgrenzen und 12 Meter zur hinteren Grenze.
Im Jahr 2014 stand der Rohbau und ab diesem Zeitpunkt war auch das Team um Robert Mißbichler in das Projekt involviert. Das vorgefundene Gelände erwies sich als schwierig zu bebauen. Das lag zum einen an der Enge durch die bestehenden Nachbargrundstücke, zum anderen an der Topografie, denn das Niveau des Nachbargrundstücks liegt deutlich höher. Durch eine geschickte Gartenplanung war es aber möglich, hier Stahlplatten einzubauen.
Vor der Wand aus Stahlplatten entstand ein Wasserfall, der über die Platten aus Theumaer Fruchtschiefer fließt und von Felsen eingerahmt wird. An anderer Stelle fängt eine Trockenmauer das Gelände ab. Unten weitet sie sich zu einer Sitzbank.
Zur südlichen Seite wurde das Gelände zur Nachbarwiese mit L-Steinen begrenzt. Hier bediente sich Mißbichler einer Gestaltungsidee, die aus englischen Landschaftsparks bekannt ist: Durch den Einbau von L-Steinen entstand ein Geländesprung, der als Grenze dient aber zunächst nicht als solche erkennbar ist und der den freien Ausblick in die Wiese erhält (ein sogenanntes „Aha“).

 
 

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