Pflanzenbeete wie ziehende Wolken

TITELTHEMA AUS DER AUSGABE Juni/Juli 2022

Am Anfang stand ein Planungskonzept, welches der reinen Formgebung des Gartens diente. Die Aufteilung in Gartenräume sowie in einzelne Planungsschritte war notwendig, um der Bauherrschaft die Möglichkeit zu geben, den neuen Freiraum Bauabschnitt für Bauabschnitt zu erspüren. So konnten Zug um Zug detaillierte Entscheidungen getroffen werden. „Den Auftraggebern war es sehr wichtig, sich vor der konkreten Auswahl eingehend mit den verschiedenen Materialien zu beschäftigen. Unser Vorschlag, als Naturstein heimischen Muschelkalk mit einer sandgestrahlten Oberfläche für den Belag der Hauptterrasse sowie die begrenzenden Sitzblöcke einzubauen, fand Gefallen.
Stahl und Cortenstahl ergänzen diese puristische Materialauswahl in Form eines Brunnens und eines Pflanzbeets. Der drei mal drei Meter große anthrazitfarbene Stahl-Pavillon am Ende des Gartens stammt aus Italien und gewährt einen wunderbaren Blick zurück auf die Architektur des Hauses.
Nach den ersten baulichen Maßnahmen folgte die „Bemusterung“ der Gehölze“, beschreibt Feldmann. Anhand aussagekräftiger Fotos verschiedener Baumschulen wählte er zusammen mit den Gartenbesitzern die formgebenden Pflanzen.
Der Wunsch nach permanenter Lebendigkeit und Veränderung im Garten lässt sich am besten mit einer abwechslungsreichen Gehölz- und Staudenpflanzung erfüllen. Die Bauherrin erweiterte das von Feldmann vorgeschlagene, eher puristische Pflanzkonzept um eigene Lieblingspflanzen und so entstand ein erlesener Staudenmix, den bereits im Frühling eine ebensolche Auswahl an Geophyten eingeläutet.
Die Detailverliebtheit der Bauherrin zaubert mittlerweile verschiedenste Gartenbilder in die abgestimmten Lebensgemeinschaften, die Christoph Feldmann zuverlässig im Auge behielt. „Ich kümmerte mich um das große Ganze und überließ die pflanzliche Detailsprache der Frau des Hauses“, schildert Feldmann, der für die Blüh- und Farbabfolge in der Planungsphase einen Blütezeitenkalender mit den ausgewählten Stauden erstellte. „Mein Stil sind eher Monopflanzungen in unterschiedlichen Höhen, die sehr plastisch wirken und formbildend sind. Der Wunsch der Bauherrin war jedoch Reichhaltigkeit. So entwickelten wir gemeinsam Pflanzungen über zwei bis drei Etagen“, erläutert Feldmann. In den Rasen-Beeten tummelt sich im Frühjahr kräftig violetter Zierlauch (Allium giganteum, Allium ’Globemaster‘, Allium ‘Gladiator‘, Allium sphaerocephalon) mit riesigen aber auch mit zarten Kugeln. Diese runden Eyecatcher löst das violettblütige Eisenkraut (Verbena bonariense) mit bizarren Blütenständen ab, um im Spätsommer dem Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides ‘Hameln‘) endgültig die Bühne zu überlassen. Als schwungvolle Drifts sind die Beete vor den Hainbuchenhecken gestaltet. Hier übernehmen im Sommer über 150 Miscanthus sinensis ‘Gracillimus‘ das wogende Bühnenbild im Hintergrund.

 
 

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