Weißbuch „Grün in der Stadt“ vorgestellt

9. Mai 2017
Lebensqualität, das bedeutet für viele Menschen heute: Gute Radwege, Parks und Seen, an denen man den Sommer genießen kann, schattenspendende Bäume und grüne Dächer. Foto: Hinkelammert

Auf dem 2. Bundeskongress „Grün in der  Stadt“ am 8. Mai in Essen stellte Bundesministerin Barbara Hendricks das Weißbuch „Stadtgrün“ vor. Hendricks: „Es reicht den Menschen nicht, mit dem Auto ab und zu mal raus aufs Land zu fahren. Sie wollen die Natur auch in der Stadt. Lebensqualität, das bedeutet für viele Menschen heute: Gute Radwege, Parks und Seen, an denen man den Sommer genießen kann, schattenspendende Bäume und grüne Dächer.“

Das Weißbuch enthält Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, wie der Bund die Kommunen bei der Stärkung ihrer grünen Infrastruktur unterstützen kann. Hendricks: „Ohne grün ist alles grau: Natur in der Stadt verbessert die Luftqualität und das Stadtklima, mildert Hitzewellen ab und mindert Lärm. Grünflächen, Parks, Kleingärten und Gemeinschaftsgärten fördern die Begegnung und den sozialen Zusammenhalt, sie dienen der Gesundheit und der Erholung. Und nicht zuletzt dient Stadtgrün dem Klima- und Umweltschutz, bietet wichtige Lebensräume für Flora und Fauna und stärkt die Artenvielfalt.Grüne Städte sind lebenswerte Städte. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird der Bund insbesondere die Kommunen  aber auch alle anderen, die Stadtgrün planen, entwickeln und pflegen, dabei unterstützen, das städtische Grün zu qualifizieren und zu stärken.“   

Mit dem Weißbuch Stadtgrün habe der Bund sich ein Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre gegeben. Das Weißbuch definiere zentrale Handlungsfelder und Maßnahmen zur Sicherung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen in den Städten. Dabei gehe es um eine bessere rechtliche Verankerung der urbanen grünen Infrastruktur, um gezieltere Fördermaßnahmen, um die Entwicklung von Leitfäden, um die Durchführung von Modell- und Forschungsvorhaben und auch um eine verbesserte Kommunikation zwischen den Akteuren.
Deshalb werde das BMUB zukünftig jährlich ein Dialogforum durchführen, um neueste Entwicklungen zu diskutieren und best-practice-Beispiele auszutauschen. Geplant werde außerdem,  alle zwei Jahre einen Bundeswettbewerb „Grün in der Stadtentwicklung“ auszuloben. Damit soll unter anderem das Engagement von Kommunen für grünere Städte ausgezeichnet werden.
Im Rahmen der Städtebauförderung stellt das BMUB seit diesem Jahr 50 Millionen Euro für ein neues Programm „Zukunft Stadtgrün“ bereit. Im Mittelpunkt des Programms steht die städtebauliche Förderung des urbanen Grüns und der grünen Infrastruktur in den Quartieren. Hendricks: „Der Bund steht den Kommunen zur Seite. Natürlich werden wir jetzt nicht anfangen, einfach Parks und Wälder in die Stadt zu pflanzen. Darum geht es uns nicht. Die Verantwortung für die Entwicklung der Stadt liegt im Rathaus. Aber wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen, Fördermittel bereitstellen, den fachlichen Austausch unterstützen und gute Beispiele für urbanes Grün verbreiten. Das ist der Kern des Weißbuches.“

Über die Umsetzung des Weißbuchs wird zukünftig im  Stadtentwicklungsbericht der Bundesregierung berichtet.  Das  „Weißbuch Stadtgrün“ kann hier heruntergeladen werden.