Wie zufrieden die Bürger Nürnbergs mit ihrem öffentlichen Grün sind, das fragte der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) im Juli anlässlich einer Aktion „Grün in die Stadt“ auf dem Platz am Wetterhäuschen in Nürnberg. Knapp 160 Besucher aus der Metropolregion Nürnberg hatten zum Thema „Stadtgrün in der Frankenmetropole“ etwas zu sagen:
Rund 60 Prozent der Befragten empfindet nach der Umfrage den derzeitigen Grünflächenanteil in der Stadt Nürnberg insgesamt als nicht zufriedenstellend. Unzufrieden mit dem Anteil an Grünanlagen in ihrem jeweiligen Stadtteil äußerten sich knapp 40 Prozent. Erfreulich: Eine öffentliche Grünfläche befindet sich bei 82 Prozent in der näheren Wohnumgebung. Bei der Frage nach der Zu- beziehungsweise Abnahme von Grünanlagen in ihrem jeweiligen Stadtteil in den letzten zehn Jahren, vertraten über 80 Prozent die Ansicht, dass sich der Flächenanteil verringert habe oder gleich hoch geblieben sei.
Deutlich zeigte sich, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Nutzung des öffentlichen Grüns wichtig für ihre Freizeitgestaltung ist: 42 Prozent gaben an, die Grünflächen in ihrem Stadtteil täglich zu besuchen, 35 Prozent wöchentlich, 13 Prozent monatlich – nur zehn Prozent verzichten gänzlich. Als Gründe für die Nutzung der Parkanlagen wurden hauptsächlich Erholung und Entspannung, gute Luft, sportliche Aktivitäten sowie weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung genannt. Und wenig überraschend: Ungepflegte Anlagen, Müll und Hundekot, Zeitmangel und schlechtes Wetter sind Gründe, die Bürgerinnen und Bürger von einem Parkbesuch abhalten. Zudem wirken sich Lärm und Menschenaufläufe sowie Drogenabhängige und Betrunkene abschreckend auf die Besucher aus.
Und was wünschen sich die Nürnberger für ihre Stadt? Hier gab es vielfältige Vorschläge wie beispielsweise eine bessere Pflege der vorhandenen Parkanlagen und mehr Mülltonnen, eine großzügigere Gestaltung mit natürlicher Bepflanzung, hoher Pflanzenvielfalt und mehr Bäumen. Die Bürgerinnen und Bürger legen darüber hinaus größten Wert auf Sitzplätze, Sportmöglichkeiten und Spielplätze für Kinder. Mit mehr „Grün in die Stadt“ fordern die bayerischen Landschaftsgärtner die kontinuierliche Verbesserung der grünen Infrastruktur in Städten und Gemeinden. So seien in der Stadtentwicklung höhere Mindeststandards für die Grünversorgung und Pflege zu verankern – auch und gerade in der Frankenmetropole. Ulrich Schäfer, Präsident des VGL Bayern: „Als Nürnberger kann ich die Kritik vieler Bürgerinnen und Bürger sehr gut nachvollziehen. Beispielsweise gibt es zahlreiches Straßenbegleitgrün mit ungepflegten Bäumen und Sträuchern, die nicht zur Zufriedenheit beitragen. Ich begrüße es daher, dass die Stadt Fördermittel in Höhe von rund 600.000 Euro aus dem neuen Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“ erhalten soll. Damit lassen sich zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der grünen Infrastruktur und des Stadtklimas durchführen – zugunsten einer hohen Lebensqualität in Nürnberg.“ Die Ergebnisse der Befragung hat der Verband grafisch aufbereitet: Befragungsergebnisse Roadshow Grün in die Stadt_Nürnberg.